Überlegungen zur TMR und deren Handhabung in den warmen Monaten – Teil 2
In Teil 1 dieses Interviews hat Jan-Hendrik Puckhaber einige der wesentlichen Probleme im Zusammenhang mit der TMR in Zeiten mit höheren Temperaturen erläutert. Jetzt beschäftigen wir uns mit neuen Technologien und Lösungen, die zur Bewältigung dieses Problems zur Verfügung stehen. Seien sie auch im zweiten Teil dabei, wenn Jan-Hendrik Puckhaber über seine Erfahrungen im Umgang mit TMR berichtet und dazu Tipps gibt.
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5. Wie sieht es mit neuen Technologien aus? Gibt es Hilfsmittel, mit denen sich Probleme im Futter diagnostizieren lassen?
Thermometer sind hilfreich. Es kann jedoch vorkommen, dass man die Hotspots übersieht oder eine Prüfung an der Oberfläche eines Silos nicht möglich ist, weil diese zu hoch liegt. Aus diesem Grund haben sich Wärmebildkameras als ein nützliches Instrument zur Kontrolle von Silagebereichen und Futtersilos erwiesen.
6. Gibt es rasch umsetzbare Managementtechniken zur Verhinderung einer sekundären Erwärmung der TMR?
Zunächst gilt: Verfüttern sie kein Futter und keine Futtermittel, die nicht zu 100 % in Ordnung sind! Warme Silage oder andere Futtermittel zur Verdünnung zum frischem Material hinzuzufügen ist keine gute Praxis. Diese wirken sozusagen wie ein „negativer Impfstoff“ und können die gesamte TMR infizieren.
Bei zwei Fütterungen am Tag ist die TMR dem Sauerstoff weniger lange ausgesetzt, sodass die Hefen nicht so viel Zeit zum Wachsen haben. Die Hygiene in den Futtersilos ist von entscheidender Bedeutung, da alte TMR die neue infizieren kann. Aber selbst bei guter Silage müssen wir sicherstellen, dass wir das Wachstum unerwünschter Mikroorganismen verhindern. Dies erreichen wir, indem wir organische Säuren – in Pulverform oder flüssiger Form – in die TMR einbringen.
7. Wie lässt sich die Erwärmung noch verhindern? Gibt es Zusatzstoffe, mit denen der Prozess verzögert werden kann?
Kombinationen von organische Säuren wie ProMyr™ TMR oder flexible sind bewährte Mittel zur Hemmung von Hefen und Schimmelpilzen. Sie verhindern das schnelle und exponentielle Wachstum dieser Mikroorganismen und hemmen so die Erwärmung der TMR. Dadurch haben die Kühe mehr Zeit, ihre optimale TMA zu erreichen, ohne dass die Gefahr einer Erwärmung der TMR besteht. Zudem können so spätere Leistungs- und Stoffwechselprobleme verhindert werden.
8. Was raten sie Milchviehhaltern, insbesondere dann, wenn wir uns den heißesten Monaten des Jahres nähern?
Warten sie nicht, bis Ihnen eine Erwärmung der TMR auffällt! Wenn sie diese sehen und wahrnehmen, ist der für Ihren Gewinn entstandene Schaden bereits immens. Wenn sie die Erwärmung spüren können, ist der Schaden an der Herde bereits entstanden. Handeln sie stattdessen proaktiv und verhindern sie die Erwärmung so lange wie möglich. Der Verlust bei der Futteraufnahme und der Rückgang der Milchproduktion beginnt, wenn sich die TMR zu erhitzen beginnt! Beginnen sie mit dem Schutz der TMR bei den anfälligsten Gruppen innerhalb der Herde – das sind zum einen die Kühe in der Transitphase, in der Laktation und die Aufzucht der Färsen. Als Faustregel gilt: Sobald es warm genug zum Tragen eines T-Shirts ist, sollten Sie ein TMR-Konservierungsmittel anwenden, um die Erwärmung zu stoppen!